Liebe Frau Doktor *****,
nach unserer Begegnung ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen einen Brief zu schreiben, um meinem Inneren wieder Raum zum Atmen zu geben.
Was ist geschehen? Wir kennen uns nicht und doch kamen wir in ein Gespräch über das Impfen. Es gibt kaum noch etwas anderes als das Thema.
Bist Du geimpft oder nicht?
Wenn ja, bist Du keiner von uns, wenn nicht, bist Du auch keiner von uns.
Ich verstehe, Sie waren sauer darüber, dass sich Ihre Kinder impfen lassen wollten. Sie meinten, wenn sie schon jemand impft dann ich, auch wenn Sie klar gegen die Impfung sind. Sie vertrauen den anderen Ärzten nicht. Auch das ist Ihr gutes Recht. Sie sind keine Impfärztin und JA, für mich ist es vollkommen in Ordnung.
In Ihrer Praxis testen Sie auf Covid-19 und es gab lediglich einen klinischen Verlauf und alle anderen Fälle waren nicht so schlimm. Das glaube ich Ihnen. Erfahrungswerte sind das, was wir im Moment dringend brauchen.
Leider kam ich nicht dazu, Ihnen zu erzählen dass ich durch meine Lebenssituation mit einigen schweren Verläufen und ebenfalls vielen leichten Verläufen in Kontakt gekommen bin. Auch mit leichten und weniger leichten Impfreaktionen habe ich mich auseinandersetzen dürfen.
Doch was passierte in einem Moment meiner Unbedachtheit. Da ich dachte wir hören einander, erzählte ich Ihnen warum ich mich impfen ließ. Sorry dafür, denn damit wollte ich Sie dann doch nicht belästigen. Meine Tochter lebt in Japan. Drei Jahre habe ich sie nicht gesehen. Es ist in diesem Jahr ein wichtiges familiäres Event geplant. Zusammen mit meinem Sohn werde ich nach Japan fliegen. Nach über drei Jahren werde ich mein Kind wieder in die Arme nehmen können. Endlich.
Mein Gefühl war, dass Sie mich nicht hören konnten, weil ich in dem Moment komplett durchgefallen bin. Mit einer für mich unerwarteten Aggression erklärten Sie mir, ich solle doch einfach Covid-19 bekommen. Leider war ich auf diesen Angriff nicht vorbereitet.
Nun bekommen Sie meine Antwort dazu. Was wissen wir über Covid-19? Sie meinen viel, nur darüber wird nicht gesprochen. Alle Informationen können wir in eine für uns passende Richtung drehen. Der Eine fühlt sich informiert, der Andere leugnet die Information. Die Wissenschaft wird komplett in Frage gestellt. Wo leben wir? Es ist doch kein Geheimnis, dass Korruption und Manipulation, wirtschaftliche Interessen immer da eine Rolle spielen, wo Menschen regieren. Doch Covid-19 ist da und auch zum Leugnen, zu massiv in alle Bereiche gedrungen. Nun sucht Omikron sich den Weg zum Überleben und die Verläufe ändern sich. Da hoffen wir alle auf eine entspanntere Zeit.
Sie sagen, ich solle mich doch einfach infizieren.
Was ist, wenn ich Covid-19 nicht bekomme? Was ist, wenn mein Körper die Viren sofort eliminiert?
Soll ich mit dieser Ungewissheit auf eine Infektion hoffen und das Risiko eingehen, meine Tochter noch einige Jahre nicht zu sehen? Nach Japan komme ich nur geboostert.
Ehrlich, um meine Tochter wieder zu sehen würde ich mir alles impfen lassen, egal ob ich daran glaube oder nicht. Es gibt so viele Tools, um eine Impfung auf allen Ebenen zu verarbeiten. Wenn ich mir da nicht vertraue, kann ich vergangenen 32 Jahre meines Lebens für sinnlos erklären.
Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die Corona nicht bekommen. Es wird so sein, wie bei der Grippe. Ich gehöre zu den acht Prozent der deutschen Bevölkerung, die keine Grippe und Hepatitis C bekommen können. Bestimmt gibt es auch eine Prozentzahl für Menschen, die aufgrund Ihrer Konstellation nie an Covid-19 erkranken werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir es wissen.
Da wir uns nicht kennen erzähle ich Ihnen ein wenig von mir. Grundsätzlich bin ich nicht gegen Impfungen. Meine Mutter hatte Kinderlähmung und auch wenn ich konfliktbezogen denke, hat mich das sehr geprägt. Konfliktbezogen bedeutet für mich, wenn der der Körper erkrankt, gibt es Konflikte im Vorfeld. Auch für die Heilung sind die Lösung von Konflikten von Bedeutung.
Meine Arztbesuche in den letzten zwanzig Jahren können Sie zählen. Ab und zu habe ich mein Blut untersuchen lassen, um meine Vitamin D, B12 und Eisenspiegel prüfen zu lassen, da ich schon arge Mangelerlebnisse hatte. Auch ist es gut zu, wissen dass im Körper alle Werte stimmen. Im Moment habe ich nicht mal einen Hausarzt.
Für meine eigene Heilung nehme ich Homöopathie, auch bei ernsthaften Erkrankungen ist es für mich der erste Weg. Meinen Brustkrebs habe ich mit den fünf biologischen Naturgesetzen geheilt. Chemotherapie, Bestrahlung und OP kamen für mich nicht in Frage. Auch regelmäßiges Impfen finde ich für mich unnötig. Es ist nur relevant, wenn es für eine Reise vorgeschrieben ist.
Seit 2008 arbeite ich als Heilerin und Energetikerin. Ich begleite Menschen dabei, sich das Unbewusste bewusst zu machen und das eigene Zentrum zu finden. Es ist eine schöne Arbeit und ich bin sehr dankbar dafür.
Natürlich ist meine Arbeit im Vergleich mit der Ihren gesellschaftlich nicht anerkannt.
Doch immerhin habe ich in dieser Demokratie die Freiheit, solch unterstützende Arbeit zu leisten. Manchmal vergessen wir einfach, wieviel in diesem Land möglich ist und wie gut es uns geht. Natürlich ist es außerordentlich wichtig, weiterhin kritisch zu bleiben, kritisch zu denken und auch manche Entscheidungen der Regierung in Frage zu stellen. Manch einer braucht auch in dieser Zeit die Rebellion für die eigene Entwicklung.
Tatsächlich kommen in meine kleine Praxis überwiegend geimpfte Menschen. Es gibt wirklich viele Menschen, die mit einer Impfung überhaupt kein Problem haben. Auch mit den Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, habe ich kein Problem und sie nicht mit mir. Das ist doch schön. Es wäre für die gesamte Arbeit nur hinderlich. Wer wäre ich, wenn ich mich in eine so private Entscheidung eines Menschen einmische?
Impfen oder nicht impfen, ich lasse mich und mein privates Umfeld von niemanden spalten. Meine Freundin verweigert die Impfung konsequent, Jobverlust miteingeschlossen. Für mich und meine Arbeit im zweiten Standbein kommt es nicht in Frage. Ohne Impfung wird es zur Zeit zu stressig für mich. Die Zeiten können sich wieder ändern und auch die Impfung kann doch wieder hinfällig werden. Doch unsere Freundschaft schafft auch diese Zeit, wahrscheinlich wird sie sich noch mehr vertiefen. Ich verstehe sie und sie versteht mich. Wir lassen uns gegenseitig in unseren Denkweisen.
Mit Verschwörungstheorien habe ich mich 2010 auseinandergesetzt und gemerkt, dass sie mich verblöden, energetisch herunterziehen und mich isolieren. Erzählt wird heute dasselbe wie vor zwölf Jahren.....es ist für mich eklig, da ich dahinter auch eine systemfeindliche, teilweise faschistoide, Propaganda erkenne. Doch wer sich damit identifiziert, wird seine Gründe haben.
Wenn mir einer erzählt, dass wir in einer Diktatur leben, werde ich tatsächlich ein wenig lauter. Ich bin von der ostdeutschen Diktatur geschädigt und habe sehr viel verarbeiten dürfen. Da kommt so eine Pandemie mit etlichen Beschlüssen, über die es sich wahrlich streiten lässt, nicht heran. Allerdings möchte ich auch nicht 82 Millionen Menschen durch so eine Zeit führen.
Ich bin heute noch immer froh und dankbar über die Wiedervereinigung und damit verbunden über den Fakt, in einer Demokratie zu leben.
Liebe Frau Dr. *****, unsere Begegnung war kurz und intensiv und hat mich in eine Zeit des Nachdenkens gestürzt.
Es ist gut, wenn wir uns begegnen als Menschen und uns gegenseitig achten und respektieren. Wir wissen nie wer vor uns steht, welche Geschichte der Mensch hat und von welchem Punkt er kommt.
Damit bitte ich Sie, mich und alle Menschen in unserem Land, einander wertfrei zu begegnen und den Menschen in den Vordergrund zu stellen. Vor allem aber das Impfen nicht zum Hauptthema werden zu lassen.
Es ist nicht die alleinige Verantwortung der Regierung, dass wir uns untereinander anfangen zu bekriegen. Sonst machen wir aus der Regierung Mama und Papa und unsere Unzufriedenheit und Rebellion führt zur Spaltung der großen Familie. Jeder von uns ist verantwortlich in seinem Handeln und Denken - sich selbst und anderen gegenüber. Es ist immer leicht, den anderen zu kritisieren und sich selbst nicht zu reflektieren. Ich kann nie erwarten, dass mein Gegenüber meine Sichtweise teilt. Dafür sind wir Menschen.
Vielleicht begegnen wir uns wieder und ich hoffe es wird eine Zeit geben, in der wir mehr miteinander als gegeneinander sind. Toleranz, Liebe und Mitgefühl wären gute Begleiter durch solch eine Pandemie. Das meine ich auf vielen Ebenen, nicht nur in diesen Zeiten, natürlich besonders in den Themen, wenn es um Gesundheit und Heilung und um unsere Umwelt geht.
Als unverbesserliche Idealistin lebe ich diese Vision.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Anett Bauer
Datum der Erstveröffentlichung: 16. Januar 2022
Datum des letzten Edits: 08. März 2023